14. September 2022

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Schweizer Eisenbahn

Rhätische-Bahn

Rhätische-Bahn

Rhätische-Bahn RhB Landwasser Viadukt
Das Weltberümte Landwasser-Viadukt der Rhätische-Bahn. Bild: Viacheslav Lopatin/Shutterstock.com

Die kleine rote Bahn, die den Kanton Graubünden erschiesst, ist Teil des grössten Meterspurnetz der Schweiz, das umfasst neben dem Netz der Rätischen-Bahn auch das Netz der Matterhorn-Gotthard-Bahn und der Gornergrat-Bahn. Die wohl zu den bekanntesten Zügen der Schweiz gehörenden Glacier-Express und Bernina-Express sie verkehren auf dem Netz der Rätischen-Bahn. Die RhB ist der breiten Bevölkerung, als Touristenbahn bekannt die die berühmten Tourismusdestinationen wie Davon und St.Moritz erschliessen. Doch die Rhätische-Bahn bringt nicht nur Touristen in ihr Ferienziel, sondert hat auch heute noch die Aufgabe die Täler mit allen lebensnotwenigen Dingen zu versorgen.

Im Winter ist die Bahn lebensnotwenig, da nur sie ganzjährig die Versorgung sicherstellen können. Manche Strassen Verbindungen sind bei erheblichem Schneefall nicht passierbar. Um Wintersicher mit dem Auto ins Engadin zu gelangen, wurde durch den Vereina-Tunnel einen Autoverlad eingerichtet. 

Täglich werden in der Zentralen Güterumladestelle in Landquart Wechselbehälter aus dem Unterland auf die Rhätische-Bahn umgeladen. 

Landquart-Davos-Bahn

Die Bündner Kantonshauptstadt Chur wurde 1858 von den Vereinigten Schweizerbahnen an das Schweizer-Eisenbahnnetz angeschlossen. Das Ziel eine Ostalpenbahn durch die Bündner Berge zu bauen konnte nie realisiert werden. Um andre Ortschaften an das Eisenbahnnetz anzuschliessen, gab es einige Projekte. Anfänglich waren die Bahnprojekte als Normalspurbahn geplant, doch stellte sich heraus das der Bahnbau besser in der Kostengünstigeren Schmalspur ausgeführt werden sollte, die sich besser an das Gelende anpassen kann als eine Normalspurbahn. 

Der älteste Streckenabschnitt der Rätischen Bahn wurde seinerzeit von der Eisenbahngesellschaft Landquart-Davos gebaut. 

Auf Initiative von Willem Jan Holsboer einem Gebürtigem Holländer, wurde die Eisenbahngesellschaft Landquart-Davos am 7.Februar 1888 gegründet. Das Ziel der Bahnlinie war den betuchten Kurgästen die Anfahrt in den Luftkurort Davos zu erleichtern. 

Die Landquart-Davos-Bahn sollte ursprünglich als Zahnradbahn gebaut werden. Mit der Inbetriebnahme der Internationalen Gotthardbahn, die ohne Hilfe einer Zahnstange erfolgreich betrieben werden konnte, plante man die Landqurat-Davos-Bahn um. Um den Bau von teuren Kehrtunnel zu verzichten, planten die Ingenieure mehrere Spitzkehren ein. Durch weitere Umplanung der LD konnten die geplanten Spitzkehren bis auf die in Klosters verzichtet werden. Die Spitzkehre in Klosters wurde anfangs der 1930er Jahren durch einen Kehrtunnel ersetzt. Die Bauarbeiten an der ersten Schmalspurbahn im Kanton Graubünden konnten am 29.Juni1888 aufgenommen werden. 

Die Eisenbahnstrecke Landquart-Davos wurde in zwei Etappen eröffnet. Die erste Etappe von Landquart bis Klosters konnte die LD am 9.Oktober 1889.  Im darauffolgenden Jahr konnte die Strecke, bis Davos verlängert werden. 

Hinter der Bahngesellschaft Landquart-Davos standen Basler Finanzkreise, auch die Gemeinden Klosters und Davos beteiligten sich mit Fr. 100’000.- beziehungsweise Fr. 400’000.- am Bahnbau.

Die Eisenbahngesellschaft Landquart-Davos hatte sehr viele Ideen ihr Streckennetzt zu erweitern. Das benötigte Kapital, um weitere Bahnstrecken zu bauen nicht ausschliesslich durch Private Geldgeber finanziert werden konnte beteiligte sich der Kanton Graubünden 1897 an der Rhätischen-Bahn, wie die Landquart-Davos-Bahn seit 1895 heisst.

Ausbau des Streckennetz

Die einzige Chance für den Kanton Graubünden ans Eisenbahnnetz angeschlossen zu werden war, die Strecken in Schmalspur und in eigen Regie zu Bauen. Da mit der Eröffnung der Gotthardbahn ein Bau einer Ostalpenbahn ab Chur eher unwahrscheinlich wurden planten die Bündner ihr eigenes Schmalspuriges Eisenbahnnetz.

Für die Rhätische-Bahn war es Finanziell unmöglich ein ganzes Streckennetz selbst zu finanzieren nur mit Hilfe des Kantons Graubünden und der Eidgenossenschaft gelang es bis zu erstem Weltkrieg die wichtigsten Eisenbahnlinien im Gebirgskanton zu bauen.

Die Rhätische-Bahn konnte 1896 die Bahnstrecke Landquart-Chur-Thusis eröffnen. Obwohl die Strecke von Landquart nach Chur die bestehende Strecke der Vereinigten Schweizerbahnen konkurrenzierte, erschloss die Rhb zahlreiche Gemeinden im Rheintal die von der VSB links liegengelassen wurden. Um den Bahnhof in Chur entbrannte ein heftiger Streit, die Rhätische-Bahn wollte unabhängig von der VSB eine eigene Station in Chur bauen, doch der Bund verfügte das in Chur eine Gemeinschaftsstation zu errichten sei. 

Nach und nach wächst das Schmalspurige Eisenbahnnetz im Kanton Graubünden. Nicht Alle Eisenbahnlinien wurden durch die Rhätische-Bahn gebaut, für die Strecken nach Arosa über den Bernina Pass oder von Bellinzona nach Mesecco wurde eigene Private Gesellschaften gegründet. 

Die Privaten Gesellschaften verkehrten ab Betriebseröffnung elektrisch im Gegensatz zu der Rätischen-Bahn, die zuerst mit Dampflokomotiven ihr Netz betrieb. Die RhB elektrifizierte ihr Streckennetz bis 1922 komplett. Der erste Weltkrieg mit der darauffolgenden Kohle not beschleunigte das Vorhaben massgebend. Die arbeitslos gewordenen Dampflokomotiven wurden in alle Welt verkauf, nur wenige Dampflokomotiven wurden als Stromunabhängige Fahrzeugreserve bei der RhB vorgehalten.

Betriebseröffnung Bahnstrecken der RhB

Landquart-KlostersLD9. Oktober 1889
Klosters-Davos platzLD21. Juli 1890
Chur-ThusisRhBJuli 1896
Landquart-ChurRhB29. August 1896
Reichenau-IlanzRhBJuni 1903
Thusis-CelerinaRhBJuli 1903
Celerina-St. MoritzRhB10. Juli 1904
Samedan-PontresinaRhBJuli 1908
Davos Platz -FilisurRhBJuli 1909
Ilianz-Diesentis / MustérRhBAugust 1912
Bever-Scuol TaraspRhBJuli 1913
   
Elektrisch ab Betriebseröffnung  
Bellinzona-LostalloBM6. Mai 1907
Lostallo-MesoccoBM31. Juli 1907
Pontresina-morteraschBBJuli 1908
Poschiavo-TiranoBBJuli 1908
Celerina-PontresinaBB18. August 1908
Morteratsch-Bernina SuotBB18. August 1908
St. Moritz-CelerinaBBJuli 1909 
Bernina Suot-Ospizio BerninaBBJuli 1909
Ospizio Bernina- PoschiavoBB5. Juli 1910
Chur-ArosaChA12. Dezember 1914
Klosters- SagliainsRhB1999
   
Betriebseinstellung  
Bellinzona-Castione-ArbedoRhB25. Mai 1972
Cama-MesoccoRhB8. August 1978
Castione-Arbedo-CamaRhB31. Dezember 2003
Museumsbahn BetriebJanuar 2004 –
14.Dezember 2013

In der 1930er Jahren hatten sehr viele Eisenbahngesellschaften finanzielle Schwierigkeiten. Um die Bahngesellschaften vor dem Ruin zu bewahren, unterstützte der Bund zahlreiche Privatbahnen mit Geld, doch stellte er auch Bedingungen an die Gesellschaften so mussten einige Gesellschaften Fusionieren. Die Chur-Arosa-Bahn und die Bellinzona-Mesocco-Bahn fusionierten mit der Rhätischen-Bahn auf den 1. Januar 1942. Bei der Bernina-Bahn gingen die Verhandlungen noch etwas länger, sie fusionierte erst 1943 mit der RhB. 

Ein Fremdkörper bei der RhB

Die Bahnstrecken der drei übernommenen Gesellschaften, blieben bei der Rhätische-Bahn teilweise bis heute einen Fremdkörper. Da die drei Gesellschaften elektrifizierten ihre Strecken mit Gleichstrom, im Gegensatz zur Rhätischen-Bahn, die das Wechselstromsystem wählte. Nicht nur das Stromsystem blieb ein unterschied auch die Kurvenradien, so können die meisten Personenwagen des RhB-Stammnetzt auch heute noch nicht die ganze Bernina-Bahn befahren. Bei den Triebfahrzeugen können dank Zweisystemzügen Alegra sowohl auf dem Stammnetz als auch auf der Bernina-Bahn verkehren.

Die Eisenbahnlinie im Misox von Bellinzona-nach Mesocco blieb bis zur kompletten Einstellung des bahnbetriebs ein Fremdkörper ohne Verbindung mit dem Stammnetzt der RhB.  Die RhB stellte 1972 den Personenverkehr im Misox ein, der Personentransport übernahm die PTT mit ihren gelben Postautos. Mit der Einstellung des Personenverkehres wurde der abschnitte Bellinzona- Castione-Arbedo abgebrochen. Der Güterverkehr und Museumsbahnbetrieb blieben bis 2003 zumindest auf einer Teilstrecke bestehen.

Die Bahnlinie Chur-Arosa wurde bis 1997 auch mit Gleichstrom betrieben. Die auf dem Churer-Bahnhofplatz beginnende Eisenbahnstrecke elektrifizierte die RhB 1997 um. Die Einführung der Linie in den Bahnhof Chur scheiterte mehrmals. Eine Gleisverbindung zwischen dem Stammnetz der RhB und der Arosalinie besteht nördlich des Bahnhofs Chur und quert die Geleise der SBB.

Das RhB-Netz wird ausgebaut

Nach Jahrzenten des Stillstands konnte die Rhätische-Bahn 1999 wieder eine Eisenbahnlinie in Betrieb nehmen. Der Vereinatunnel der Klosters, mit dem Unter Engadin verbindet. Die neue Strecke dient auch als ausweichrote für die im Winterer zahlreich verkehrenden Extrazügen auf der Albulalinie.

Der Tunnel durch den Albula der über 100 Jahre alt ist, baut die Rhätische-Bahn zurzeit einen neuen Tunnel, der alte Eisenbahntunnel soll als Rettungstunnel erhalten bleiben.

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