13. September 2022

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Jura-Bern-Luzern-Bahn

Jura-Bern-Luzern-Bahn

jura-bern-luzern-bahn
Von Autor unbekannt – Archiv Arthur Meyer, Gemeinfrei, Link

Die Jura-Bern-Luzern Bahn ist aus der Bernischen Jura Bahn entstanden. Sie führte neben ihren Strecken auch Eisenbahnlinien anderer Unternehmen. Die Jura-Bern-Luzern-Bahn wurde als Betriebsgemeinschaft zwischen der Bernischen Jura Bahn und der Bern-Luzern-Bahn gegründet. Nach dem Konkurs der Bern-Luzern-Bahn blieb der Name für die Betriebsgemeinschaft bestehen, 1884 änderten die Berner-Jura-Bahn ihren Namen in Jura-Bern-Luzern-Bahn. Sie Betrieben zwar die Linie von Bern über das Entlebuch nach Luzern, waren aber nie der Eigentümer der Eisenbahnstrecke Bern-Luzern. 

Die Besitzverhältnisse der Bahnlinie Bern-Luzern

Die Züge der Jura-Bern-Luzern-Bahn, die von Bern nach Luzern verkehrten befuhren auf dem Abschnitt Bern-Gümligen die Strecke der Schweizerischen Centralbahn. Ab Gümligen gehörte die Strecke dem Berner Staat, beziehungsweise der Bern-Luzern-Bahn bis zu deren Konkurs. Kurz vor Luzern mündet die BLB-Strecke in die Centralbahn ein. Bis schliesslich der Bahnhof Luzern erreicht wird. 

Die Besitzverhältnisse dieser Eisenbahnlinie, war schon vor der Gründung der Bern-Luzern-Bahn kompliziert. Das Teilstück Gümligen-Langnau im Emmental wurde von der Bernischen Staatsbahn fertig gebaut. Es war ein Überbleibsel der Ost-West-Bahn, die eine zweite Hauptlinie durch die Schweiz bauen wollte, der aber das Geld ausgegangen ist, übernahm der Kanton Bern die Berner Streckenabschnitte. 

Mit dem Zustandekommen der Bern-Luzern-Bahn, übergab der Kanton Bern das Teilstück Gümligen-Langnau der Bernischen Staatsbahn an die Bern-Luzern-Bahn. Die BLB betrieb ihre Strecke nicht selbst, sondern beauftragte die Bernische-Jura-Bahn damit. 

Nach dem Konkurs der BLB, ersteigerte der Kanton Bern, die Strecke der Bern-Luzern-Bahn, somit war er wieder Eigentümer der Strecke. Diesmal betrieb er die Eisenbahnstrecke nicht in eigen Regie, sondern lies die Bahn weiterhin durch die Bernische-Jura-Bahn betreiben. Die Berner-Jura-Bahn furte die Geschäfte bis zum 30.Juni 1882 für den Kanton Bern. Ab dem 1.Juli 1882 übernahm die JB die Strecke Pacht weise vom Berner Staat.

Die Linie durch das Entlebuch, war für Bern auch der Zubringer zur Gotthardbahn. Anfänglich musste von Luzern den Umweg über Rotkreuz gefahren werden, bis die aus Spaar Gründen zurückgestellte Eisenbahnstrecke Luzern-Immensee gebaut war.

Als die Chemins de fer de la Suisse Occidentale et du Simplon und die Jura-Bern-Luzern-Bahn fusionierte, wurde auch die dem Kanton Bern gehörende Strecke Gümligen-Gütsch (Luzern) in die Jura-Simplon-Bahn integriert Dafür hat der Kanton Bern Aktien von der neuen Gesellschaft erhalten. 

Eisenbahnstrecken die von JBL gebaut wurden

Die Jura-Bern-Luzern-Bahn bestand gerade mal knapp 6 Jahre, bis sie in der Jura-Simplon-Bahn aufging. Aber es gelang ihr dennoch ein paar Eisenbahnstrecken selbst zu Bauen. 

Die bekannteste und auch längste von der JBL gebaute Eisenbahnlinie, ist die Brünigbahn. Die anfänglich von Alpnach Stad nach Brienz BE führte. Die Reisenden mussten auf dem Abschnitt Luzern –Alpnach Stad das Dampfschiff benützen. Auf in Brienz ging es nur mit dem Schiff weiter. Schon kurze Zeit später konnte der Betrieb, bis Luzern verlängert werden. Die Verlängerung am Brienzersee wurde erst durch die Schweizerischen Bundesbahnen gebaut.

Die Büngbahn war die erste Bahn die einen gemischten Adhäsion und Zahnradeinführte. Neben der Zahnstangen Abschnitte über den Brünig-Pass, war die Strecke in Meterspur gebaut worden.

Ein kurzes Stück Normalspur wurde in Le Locle bis zur Grenze mit Frankreich gebaut. Es war die Fortsetzung der Eisenbahnstrecke von Neuenburg-nach La Chaux-de-Fonds und weiter nach Le Locele. 

Das Streckennetz schrumpft

Die Jura-Bern-Luzern-Bahn verlor die Eisenbahnstrecken im Neuenburger Jura, an den Kanton Neuenburg, der von seinem Rückkaufsrecht Gebrauch machte. Er Gründete für die Strecke von Neuenburg nach Le Locle die Neuenburger-Jura-Bahn.

Bernische Jurabahnen (JB)

Um die Geschichte der Chemins de fer du Jura bernois (JB) zu verstehen, muss man in die Geschichtsbücher des Kantons Berns blättern. 

Aus heutiger sich fragt man sich, weshalb der Kanton Bern im Jura eine Eisenbahn mit Staatssubventionen bauen liess. Welches Interesse verfolgte Bern mit einer Eisenbahn von Basel über Delémont nach Biel? Delsberg ist doch die Kantonshauptstadt des Kantons Jura. Das stimmt, liebe Leser! Alle jüngeren Leser verstehen nicht auf was ich hinaus will, der Kanton Jura Endstand erst Ende der 1970er Jahren. Der Kanton Bern ermöglichte es den Jurassier einen eigenen Kanton zu gründen. Im Zusammenhang mit der Gründung des Kantons Jura, verlor das Laufental den Anschluss an den Kanton Bern. Die Laufentaler entschlossen sich zum Anschluss an den Kanton Basel-Landschaft. In den nächsten Jahren wird sich die Landkarte nochmals ändern im Jura, wenn auch Moutier zum Kanton Jura wechseln kann.

Nun zurück zur Eisenbahn Geschichte der Bernischen Jurabahnen.

Die Bernischen Jurabahnen sind mit tatkräftiger Finanzieller Unterstützung des Kantons Bern Endstanden. Am 2. Februar 1867 beschloss der Berner Grosse-Rat für die Strecken im Jura eine Subvention von gut 7Mio. Fr. zu gewähren. Dazu tritt der Kanton Bern die Strecke Bern-Biel-Neuenstadt der Bernischen Staatsbahn der zu Gründenden Gesellschaft im Tausch von Aktien jener Gesellschaft ab.

Es dauerte bis 1874, bis eine Gesellschaft für die Bernischen Jurabahnen gegründet wurde. An der Gesellschaft Chemins de fer du Jura bernois (JB) beteiligten sich der Kanton Basel-Stadt mit einer halben Million Franken, die Gemeinden im Jura brachten die stattliche Summe von 7 Mio. Fr. zusammen. Um das Geld aufzutreiben, bewirtschafteten sie ihre Wälder sehr intensiv. Auch die französische Chemin de fer de l’Est  beteiligte sich mit 4.5Mio. Fr. an der Bernische Jurabahnen. Frankreich hatte nach dem Deutsch französischen Krieg das Elsas an Deutschland verloren und wollte wieder einen Anschluss an das Schweizer Eisenbahnnetz. 

Streckeneröffnung

Die Bernischen Jurabahnen konnte ihr Streckennetz zwischen 1874 und 1877 eröffnen. Die meisten Linien wurden im Jura eröffnet, doch konnte die JB auch eine Linie im Seeland eröffnen. Sie baute eine Eisenbahnstrecke von Lyss nach Fräschels (Kantonsgrenze zu Freiburg). Auf der Freiburgischen Seite ging die Strecke weiter bis Murten, dieser Abschnitt wurde durch die Chemins de fer de la Suisse Occidentale (SO) gebaut. Die SO führte ihre Züge von Murten bis Lyss durchgehend. Die JB und die SO schlossen dafür einen betriebsvertrag ab. Die Bernischen Jurabahnen besorgten den Unterhalt und den Stations-Dienst ihrer Strecke selbst, den Fahrdienst wurde durch die Suisse Occidentale besorgt. Die jeden Monat die Ausgaben für den Fahrdienst der JB in Rechnung stellt. 

Streckeneröffnungen:

Biel – Convers 30.April 1874

Sonceboz-Tavannes 30.April 1874

Delémont-Basel 25.September 1875

Lyss-Fräschels Kantonsgrenze 12.Juni 1876

Delémont-Glovelier 15.Oktober 1876

Tvannes-Court 16. Dezember 1876

Mouttier-Delémont 16.Dezember 1876

Glovelier-Porrentruy 30. März 1877

Court-Moutier 24.Mai 1877

Streckenübernahmen

Nicht das ganze Netz der Bernische Jurabahnen wurde von ihr selbst gebaut, sie übernahm auch andere Bahngesellschaften. Im Jahr 1875 kaufte sie für3.6Mio. Fr. die Strecke der Bahngesellschaft Jura Industrie. Schon ein Jahr darauf kaufe sie die Pruntrut-Delle-Bahn für 1.955Mio.Fr. Die PD war verpflichtet gemäss Konzession die Strecke abzugeben, sobald eine Eisenbahn von Basel nach Biel gebaut wurde. Darum musste die JB auch die aufgelaufenen Defizite der Bahnlinie übernehmen.

Im Jahr 1877 konnten die Jurabahnen die versprochenen Eisenbahnstrecken der Bernische Staatsbahn übernehmen. der Kanton Bern erhielt für die Staatsbahn Aktien der Bernische Jurabahnen im Wert von 11.56Mio. Fr. 

Ab dem 1.Juli 1882 pachtete die Bernische Jurabahnen die Strecke Gümligen-Fluhmühle (bei Luzern) vom Kanton Bern. JB hatte nun mit dem Pachtverhältnis eine Trasitlinie von Delle-Bern-Luzern geschaffen. Ein direkter Anschluss an die Gotthardbahn konnte erst mit dem Bau der Bahnstrecke Luzern-Immensee bewerkstelligt werden.

Betriebsführung fremder Eisenbahnlinien

Die Bernischen Jurabahnen schlossen 1874 einen Vertrag mit der Bern-Luzern-Bahn ab, in dem die JB beauftragt wird die BLB zu betreiben. Mit der Betriebsaufnahme der Bern-Luzern-Bahn bildete sich die Betriebsgruppe Jura-Bern-Luzern. 

Nach dem Konkurs der Bern-Luzern-Bahn, verständigte sich die Jurabahnen und der neue Besitzer der Bahnstrecke der Kanton Bern, das die Betriebsführung weiterhin durch die JB durchgeführt wird. Die JB führte den Betrieb der Strecke Bern-Luzern bis zum 30.Juni 1882. Ab dem 1. Juli 1882 pachtete sie die Strecke und Betrieb die Eisenbahnstrecke auf eigene Rechnung.

Ab 1876 führten die Bernischen Jurabahnen den Betrieb der Bödlibahn, im Berner-Oberland zum Selbstkosten Preis.

Namensänderung der Bernische Jurabahnen

Im laufe des Jahre 1884 änderte die Bernische Jurabahnen ihr Firmenname, in Jura-Bern-Luzern-Bahn. Die Bernische Jurabahnen führten 1875 die Bezeichnung Jura-Bern-Luzern für ihre Betriebsgruppe ein. Als sie die Betriebsführung der Bern-Luzern-Bahn übernahmen.

Pruntrut-Dell-Bahn

Die Konzession für eine Eisenbahn von der französischen Grenze bei Delle nach Puntrut wurde am 3. Juni 1865 vom Grossen Rat des Kantons Bern erteilt. Die Konzessionsinhaberin die Burger- und Einwohnergemeine Pruntut, war es von Anfang an klar, dass ihre Bahnstrecke, die sie mit Frankreich verband, nur für eine beschränkte Zeit in ihrer Obhut haben wird. Der Kanton Bern erteilte die Konzession unter der Bedingung, dass er die Bahn selbst betreiben oder an eine andere Privatbahnübertragen kann, die eine Linie nach Basel oder Biel bauen.

Auf die Betriebseröffnung am 23. September1872, beschaffe PD, kein eigenes Rollmaterial, sie beauftragte die Paris Lyon Mittelmeer Bahn mit dem Betrieb der Bahnstrecke zu einem Pauschlabeitrag. 

Am 16.August 1876 übernahm die Bernische Jura Bahn (JB) die Eisenbahnstrecke von Pruntrut nach Delle zum Preis von 1’954’707.77 Franken. Im Kaufpreis enthalten waren auch die Aufgelaufenen Betriebsdefizite der Bahn. Die JB beglich die Summe im Tausch gegen JB Aktien und Obligationen.

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