2. Mai 2023

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Schweizer Eisenbahn

Seehäsle

MThB Gelenkdieseltriebwagen
Jan Oosterhuis, MThB Be 596, CC BY-SA 3.0

Das Seehäsle ist der kleine Bruder vom Seehass, es wurde am Sonntag 8. September 1996 in Betrieb genommen. Das Seehäsle hatte mit seinen Betreiberfirmen eher Pech gebracht. Die Strecke des Seehäsle Führt von Radolfzell nach Stockach, diese Strecke wurde 1982 von der Deutschen Bundesbahn den Personenverkehr eingestellt. Zum ersten Mal wurde die Strecke bereits am 20. Juli 1867 eröffnet.

Im Jahr 1995 Schrieb der Landkreis Konstanz die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke von Radolfzell nach Stockach aus. Neben der Mittelthurgaubahn, beworben sich noch die Südbaden Bus Gesellschaft  (SBG) eine Tochter der Deutschen Bahn. Am 15. Juli 1995 beschloss der Kreistag des Landkreis Konstanz die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke von Radolfzell nach Stockach und beauftrage die Mittelthurgaubahn mit Umsetzung ihres Konzeptes. Der MThB blieb für die Umsetzung Knapp ein Jahr Zeit um die Strecke die der Landkreis von der Deutschen Bahn gepachtet hat wieder auf Vordermann zu bringen, Fahrzeuge zu beschaffen und Personal einzustellen.

Für das Seehäsle Gründete die MThB eine Deutsche Gesellschaft mit Sitz in Konstanz.

Das Konzept des Seehäsle sah einen Stundentakt mit Verdichtung in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Abend  vor. Täglich verkehrte das Seehäsle bis zu 15 Betriebsstunden auf der Strecke von Radolfzell bis Stockach.  Als Triebfahrzeuge waren  drei Gelenktriebwagen GTW der Firma Stadler vorgesehen. Darunter war auch der Prototyp dieses Zuges, nach gut 30Jahren verfügt die Mittelthurgaubahn wieder Dieseltriebwagen für den Personenverkehr.

Das Seehäsli ist rund ein drittel schneller wie bis anhin der Linienbus auf der Selben Strecke, der Zug benötigt für die Ganze Strecke 22 Minuten, was zum Umsteigen auf Auto auf den Zug attraktiv machte.

Die Fahrzeuge übernachteten im Freien, ihren Dieselkraftstoff wurde in Singen bei DB Energie Tankstelle gezapft sie gelangten mit dem Fahrplanmässigen Seehas-Zug dort hin. Den Unterhalt an den Fahrzeugen wurde im Depot der MThB in Weinfelden gemacht, auch dort hin fuhren sie nicht aus eigener Kraft sondern wurden Hinter dem Regulärem Zug angehängt.

Das Seehäsle kahm bei den Passagieren so gut an das schon bald an die Kapazitätsgrenze gestossen und die MThB suchte nach einer Günstigen Variante den Platzmangel zu beheben. Sie fand eine Lösung in der Anschaffung von Gebrauchten Steuerwagen von der Shiltal Zürich Uetlibergbahn (SZU).

Der Betrieb war nicht nur Heller sonnen Schein, die Gelenktriebwagen hatte so manche Kinderkrankheit und musste deswegen öfters in die Werkstatt überführt werden. Um den Fahrplan durchzuführen musste bei Fremden Bahnen Fahrzeuge gemietet werden. Meist kamen Fahrzeuge der Hohenzollerische Landesbahn und der Bodensee Oberschwaben Bahn um Einsatz.

Wie weiter mit dem Seehäsle

Nach dem Ende der Mittelthurgaubahn wurde die Mittelthurgaubahn Deutschland GmbH an die Thurbo AG verkauft, die dann das Unternehmen in Euro Thurbo unbenannte, bevor sie

mit den Deutschlandaktivitäten der Schweizerischen Bundesbahnen Fusionierte.

Das Seehäsle fuhr noch einige Zeit unter SBB Regie, die Probleme mit den Fahrzeugen konnte auch das grosse Bahnunternehmen nicht in den griff kriegen. So wurde der Betrieb des Seehäsle durch den Landkreis Konstanz an die Hoenzolrische Landesbahn neu vergeben.

 

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