2. Mai 2023

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Lokoop

Lokoop
Reichsbahn Lokomotive der Lokoop, Foto: Peter Sutter, Archiv Tramclub Basel

Die Lokoop AG wurde 1994 von der Mittelthurgaubahn, der Südostbahn und dem Reisebüromittelthurgau  Gegründet worden, der Sitz der Unternehmung war Weinfelden. Die Firma wurde gegründet um das gemeinsame Ziel Lokomotiven aus Ostdeutschland aus den Beständen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn zu erwerben.

Alle drei Unternehmungen brauchten Lokomotiven, da sie in der Schweiz keine Gebrauchten Fanden und in Deutschland Lokomotiven überzählig waren beschlossen sie gemeinsam Lokomotiven bei der DB zu erwerben. Und dann an die Beteiligten Unternehmen weiter zu vermieten.

Mangel an Lokomotiven bei der SOB

Der Triebfahrzeugmangel war bei der Südostbahn so gross, dass Sie im Jahr 1990, per Zeitungsinserat Miet-Lokomotiven suchten.  So entstand der Kontakt zur Deutschen Reichsbahn, die 1994 mit der Deutschen Bundesbahn zur Deutschen Bahn AG Fusioniert wurde. Die SOB konnte  ab 1990 von der DR zwei Lokomotiven Mieten, als sich abzeichnete, dass die Südostbahn für längere Zeit mehr Lokomotiven brauchte wollte Sie die Loks käuflich übernehmen, da machte die DR das Angebot einen anderen Loktyp zu übernehmen.

Erwerb von 20 DR Lokomotiven

1994 konnte die Lokoop AG aus den beständen der Deutschen Bahn AG in der die DR aufgegangen ist übernehmen. 18 Lokomotiven wurden für den eigenen Lokpool so angepasst das sie im Schweizer Schienen Netz befahren werden durften. So waren unter anderem Anpassungen bei: Zugssicherung, Funk, Oberleitungsbügel und Vielfachsteuerung Notwendig. Die Lokomotiven erhielten anfänglich bei der Lokoop keinen neuen Anstrich. Zwei Exemplare wurden an die GFM Weiterverkauf sie Erhielten von Beginn an einen neuen Anstrich.

Neuanstrich und Werbeloks

Mit der Zeit wurden die Loks der Lokoop mit Werbung versehen. Die Werbeloks der Kantonalbanken mit ihrem damaligen Werbespruch „Hier muss Ihr Geld Arbeiten“ hatte in den Medien zu einigen Artikel geführt, den auf einer Lokomotive die in einem Sozialistischen Staat gebaut wurde eine solche Werbebotschaft hängt. Für die Kantonalbanken waren diese Werbeloks bestimmt einen Erfolg, mit keiner anderen Werbeaktion hätten sie so ein Echo auslösen können.

Neben den zahlreichen Werbeloks für Fremde Firmen möchte ich nicht unerwähnt lassen das ein paar Exemplare auch mit Werbung in eigener Sache versehen wurde. So  verkehrten Loks im Orientexpress Farbgebung oder in einem Speziellen Mittelthurgaubahn Design.  Da nicht alle Loks zu Werbeträger wurden erhielten ein Teil, einen Lokoop Anstrich, so verschwand langsam das Erscheinung Bild der DR vom Schweizer Schienen Netz.

Güterverkehr

Mit der Bahnreform in der Schweiz ändert sich das Marktumfeld für Manche Schweizerprivatbahn erheblich. So haben einige den Güterverkehr an die SBB Cargo verloren oder stiegen „Freiwillig“ wie die Frauenfeld Will Bahn aus dem Güterverkehrsgeschäft aus. Da die SBB vom Bund aufgefordert wurde einen Flächendeckenden Wagenladungsverkehr anzubieten und die Systemführerschaft zu übernehmen, führte sie auf so manchen Privatbahnstrecke den Güterverkehr selbst durch und beauftragte die bis anhin tätige Bahn nicht mit der Auftrag den Verkehr für Sie zu erledigen. Die Mittelthurgaubahn gehörte auch zu den Bahnen die den Wagenladungsverkehr an die SBB Cargo verloren hatte.

Die Schweizer Post Organisierte in den 90er Jahren Ihre Paketlogistik neu, Schrieb Transportleistung aus. Die Mittelthurgaubahn und Südostbahn beteiligten sich gemeinsam an der Ausschreibung der Post. Die beiden Bahnunternehmen waren mit Ihrer Offerte für die Führung der Paketzüge erfolgreich. So erhielten Sie den Auftrag ab Frauenfeld Züge nach St. Gallen und Chur zu führen. Da die Eisenbahnbrücke über die Sitter bei Sitterdorf den Einsatz von schweren Lokomotiven nicht zu lies beschaffte die MThB mehrere Re 4/4 I Lokomotiven  von der Classic Rail.

Die Lokoop AG beziehungsweise die Mittelthurgaubahn war sehr Stark im Ölgeschäft aktiv Sie führten ein erheblichen Teil der Ganzzüge mit Mineralölprodukten in der Schweiz. Da an der Stammlinie der MThB drei grosse Tanklager befinden und somit das nötige Knowhow besassen war es  absehbar das die Mittelthurgaubahn diesen Bereich weiter Ausbaute. Der erste Güterzug im Freien Netzzugang der MThB führte mit einem Blockzug mit Öl beladen nach Salez-Sennwald.

Ausstieg der Südostbahn

Die Lokoop AG endwickelte sich vom Lokvermieter zum Güterverkehrsunternehmen.  Nicht alle Triebfahrzeuge die für die Lokoop unterwegs waren, waren auch Ihr Eigentum, Re 4/4 I und Re 486 Gehörten der Mittelthurgaubahn, beziehungsweise der Bank. Die Lokoop arbeitet überwiegend mit Fremdem Kapital und musst erheblich Geld für die Zinsen bezahlen war aber trotzdem Profitabel. Im Jahr 2001 erzielte das Unternehmen einen Jahresgewinn von 400’000 Franken bei einem Umsatz von rund 15 Millionen Franken. Die Südostbahn ist nach der Fusion mit der Bodensee –Toggenburg- Bahn aus der Lookop ausgestiegen. Somit war die Mittelthurgaubahn alleiniger Besitzer.

Das Ende der Lokoop

Da die Ganze MThB –Firmengruppe miteinander verflochten war geriet auch die Lookop in den Fokus der Medien. So Berichtete die Sonntags Zeitung im April 2002 das die Deutsche Bahn AG bei der Lokoop AG einsteigen wolle, dazu kahm es nicht oder nicht mehr als die MThB so in schieflage geraten ist und die SBB ein der grösster Gläubiger waren, beeinflussten Sie das die Lokoop Aktivitäten in die SBB Cargo integriert wird.

Die laufenden Kundenaufträge wurden ab dem 14. Oktober 2002 unter der Regie von SBB Cargo durchgeführt. Die Bundesbahnen übernahmen 18 Ae 477 der Lokoop und die sechs Re 486 der Mittelthurgaubahn, die DDR Lokomotiven wurden eine weile abgestellt bis Sie zurück nach Deutschland verkauft werden konnten. Die Re 486 blieben im Bestand der SBB Cargo, sie verkehrten einige Jahre für die neuen Besitzer ausschlieslich in Deutschland, mittlerweile wurden die Lokomotiven an den Lokvermieter Mitsui Rail Capitalverkauft worden.

Bildquellen

  • Reichsbahnlok lokoop: Peter Sutter, Archiv Tramclub Basel